Eigentlich wollte sie ja Medizin studieren. Neurologin war ihr Traumberuf als Kind. Gelandet ist Eva Häfele jedoch am Institut für Sinologie, wo sie Chinesisch und Japanisch studierte und auf einen ihrer wichtigsten Perspektivengeber traf – ihren damaligen Lektor. „Seine große Begeisterung, mit der er uns Student:innen mit auf den Weg in eine neue Welt nahm, war ansteckend. Er sprach uns immer wieder Mut zu und unterstützte uns, wo er konnte.“ Dass sich daraus eine Freundschaft entwickelte und seine Familie zu einem zweiten Zuhause der jungen Studentin wurde, vermittelte ihr Halt und Zuspruch.

Schon viel früher lehrte sie ihr Onkel – ihr Perspektivengeber Nummer eins – über den Tellerrand zu schauen und den Blick in andere Richtungen zu wenden. „Auf unseren gemeinsamen Reisen weckte und förderte er meine Neugier und meinen Wissensdurst“, erinnert sie sich. Vor allem habe er sie „immer als Gleichberechtigte behandelt und trotzdem Kind und Jugendliche sein lassen“.

Darüber hinaus sind es die Bergwanderungen mit den Geschwistern, die sich positiv eingeprägt hätten. Gut getan habe ihr auch, dass ihre Eltern ihr viel Raum für Entfaltung ließen. „Kindern muss vermittelt werden, dass sie ihre Zukunft selbst in der Hand haben und gestalten können“, betont die heutige Sozialwissenschaftlerin. Es sei von großer Bedeutung, ihnen Perspektiven aufzuzeigen – „weil sie es sind, die Verantwortung für die Gesellschaft und unsere Welt übernehmen werden“.