Fatih Özçelik: „Hör nicht auf jene, die sagen, du gehörst nicht hierhin“
Die Werkswohnungen der Firma Hämmerle im Dornbirner Gütle, wildromantisch am Eingang der Rappenlochschlucht gelegen – dieser Ort war das Paradies seiner Kindheit. Immer sei es seinen Eltern gelungen, ihm sowohl den Schutz und die Sicherheit eines Zuhauses zu geben, als auch die Freiheit, selbst Dinge zu entdecken.
Sorgenfrei war Fatih Özçeliks Kinderleben, der im Kaplan-Bonetti-Heim in Dornbirn geboren wurde, deshalb jedoch keineswegs: „Hör nicht auf all jene, die dir sagen, du gehörst nicht hierhin, nur weil du einen türkischen Namen hast“, würde Fatih Özçelik heute dem Buben raten: „Entscheide selbst, welchen Ausbildungsort du möchtest, und gib nichts darauf, was Menschen dir aufgrund deiner kulturellen Vielfalt zutrauen.“
Großen Anteil an seiner Entwicklung hatten die Vermieter seiner Eltern, Elmar und Angelika Diem Türtscher: „Sie waren Nachbarn, Freunde und Familie zugleich. Als Buben waren mein Bruder und ich oft in Elmars Garage, wir machten Ausflüge und Angelika half uns bei den Hausaufgaben.“ Auch mit den beiden Kindern von Elmar und Angelika verbrachten die Brüder viel Zeit: „Die beiden nahmen uns mit in ihre eigenen Lebenswelten, die so bald nicht mehr fremd für uns waren. Wir fühlten uns immer sicherer im Umgang mit einer mehrsprachigen Umgebung.“
Viel Freiheit und gleichzeitig genügend Rückhalt wünscht sich Fatih für die Kinder von heute: „Man soll Kindern neue Räume zeigen, aber sie diese selbst entdecken lassen. Auch als Elternteil sollte man diesen Schritt wagen und nicht ausschließlich im vertrauten Umfeld bleiben.“
Steckbrief Fatih Özcelik
Aufgewachsen in: Dornbirn
Lebt heute in: Bregenz
Damaliges Vorbild: der Deutschlehrer
Heutiges Vorbild: die Eltern
Berufswunsch als Kind: Fußballer
Beruf heute: Kulturvermittler
Lieblingsplatz damals: Gütle / Werkswohnungen FM Hämmerle
Lieblingsplatz heute: an der Dornbirner Ache entlang
Perspektivengeber:innen: Elmar und Angelika Diem Türtscher
Als Kind bekannt für: „meine Neugier und Fragen“
Heute bekannt für: „meine Geselligkeit“
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