Er träumte davon, Landwirt zu werden, und war für seinen besonderen Eifer bekannt, den er beim Hüten von Kühen an den Tag legte. Um Rindviecher kümmert er sich zwar mittlerweile weniger, die Naturverbundenheit ist ihm aber aus Kindertagen geblieben. Damals spielte für den gebürtigen Lustenauer der großelterliche Bauernhof in Reuthe bei Bezau eine zentrale Rolle. Dort wurzelt seine Liebe zur Natur, dort fand er in seinen Großeltern und seinem Onkel frühe Role Models. Bauer, das wollter auch er werden, draußen auf den Weiden und Feldern fühlte er sich zuhause. „Mein Onkel Jakob hat mir auf der Landwirtschaft gezeigt, wie entscheidend Nachhaltigkeit und ein sorgsamer Umgang mit der Natur sind“, erinnert er sich. Eine völlig andere Welt erschloss ihm ein weiterer bedeutender Perspektivengeber: „Mein Vater Heinz legte mir die Leidenschaft zur Musik in die Wiege - und vieles andere auch.“

Das er schließlich das Krankenhaus Kühen oder Konzertbühnen vorzog, hat mit seinem Zivildienst bei der Rettung zu tun. Bevor sich Hannes Hagen der Musikszene zuwandte, absolvierte er eine Ausbildung zum Krankenpfleger. Nach zehn Jahren in diesem Beruf nahm seine Biografie dank seines ehrenamtlichen Engagements beim Jugend- und Kulturverein „Szene“ eine unkonventionelle Wendung. Heute lebt er seine Berufung als Kulturveranstalter u. a. des Szene-Openair und Clubbetreiber des Conrad Sohm aus und ist vor allem für eines bekannt: auch in hektischen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.

Vielleicht hat ihn seine facettenreiche Kindheit zu manch mutiger Entscheidung befähigt. Die Rückschau fördert jedenfalls weitere Schätze zutage: Schokolade hätten ihm als Kind gutgetan, und schöne Sommer, die voller unbeschwerter Erlebnisse steckten. Genau solche wünscht er allen, die gerade groß werden. Kinder sollen in seinen Augen unbefangen in der Natur aufwachsen können und Freiräume haben, um ihre Zukunft selbst zu arrangieren. Könnte er seinem kleinen Kinder-Ich einen Rat zurufen, fiele dieser kurz und knapp aus: „Mach es wieder so!“