„Es war nur ein Satz vom früheren Messepräsidenten, aber der hat sich in meinem Kopf für immer verewigt“, erzählt der Journalist. „Wir wollten eine Baumhütte bauen, und ich hatte keine Ahnung, wie das funktionieren sollte. Also fragte ich als Kind den Erwachsenen Klaus Ulmer, wie ich da tun soll. Seine Antwort: „Wie du es machst, ist es richtig, du musst es nur machen.“ Die Baumhütte sei dann zwar nicht perfekt, aber mehr als gut genug geworden. „Er hatte recht: Hauptsache machen.“

„Nehmt uns ernst,
dann zeigen wir,
was in uns steckt.“

HANNO SETTELE

Das haut schon hin und wird schon gut – diese Grundhaltung habe ihm auch seine Mutter, seine Perspektivengeberin Nummer eins, vermittelt. „Egal was passierte, meine Mutter hat mir immer den Rücken gestärkt. Von der Beule in Vaters Auto bis zur ersten Enttäuschung im Umgang mit dem anderen Geschlecht – es gab immer eine Lösung. Und wenn es im Moment keine gab, dann hat sie eben eine erfunden.“ Immer habe ihn seine Mutter als ernstzunehmendes Gegenüber behandelt. „Dafür bist du zu klein – das gab es nicht.“

Zu klein war er auch nicht als Spielpartner für seine Oma Erna, mit der schon von Kindesbeinen an am liebsten einen Jass klopfte. Und auch gute Ausreden hatte er bereits im zarten Alter auf Lager – „ich hatte für alles eine“. Rückblickend würde er seinem Kinder-Ich raten: „Weniger jammern, mehr tun“. Für die Kinder heute wünscht er sich, dass sie nicht jede Regel blind befolgen. „Augen auf!“, meint er an die junge Generation gerichtet und an die Erwachsenen: „Wir geben Kindern eine Perspektive, wenn wir ihnen vermitteln, dass sie unser wertvollster Schatz auf der Welt sind.“