Die ersten Tanzschritte im Trachtenverein hatten auf ihn bleibende Wirkung – weder ließ ihn die damals geweckte Tanzbegeisterung jemals wieder los noch seine Leidenschaft für Kunst und Kultur. „Tante Rosi leitete über viele Jahrzehnte die Bregenzer Kindertrachtengruppe und brachte mir das Tanzen bei. Wenn ich heute in einem Club meine Moves mache, dann gehen diese auf die Schrittfolgen zurück, die ich damals von ihr lernte.“ Auch sein großes Wissen über das lokale Kulturerbe hätte er ohne Tante Rosi nicht, sagt der Kosmopolit. Ein großer Schatz, von dem er als Kulturproduzent nach wie vor sehr profitiere.

Dass er lange Zeit von einer Karriere als Schlagersänger träumte, erzählt er. Und dass er für seine abstehenden Ohren bekannt war, ebenso wie für seine Affinität fürs Klettern und Springen – am liebsten in (zu) großer Höhe von Baum zu Baum. Eine Kindheit voller Pflaster am Knie sei es gewesen, draußen an der Bregenzer Ach oder im Wald hinterm Elternhaus in Lauterach. Immer in Bewegung ist Jürgen Weishäupl nach wie vor, wenn er zwischen Wien und Lochau pendelt, stets am Aufspüren von neuen Kulturformaten und Inspirationen.

Er wünscht allen Kindern Mutmacher:innen wie seine Tante Rosi, die es schaffen, dass der Funke überspringt, die Begeisterung wecken und Türen in neue Welten öffnen. Und eine Gesellschaft, die diese eine Welt für sie intakt erhält.