„Sie haben mir immer die freie Wahl gelassen“, erzählt die 25-jährige Bildsteinerin über ihre Mama und ihren Papa. „Egal welche Schule ich besuchen oder welche Hobbies ich betreiben wollte – mir standen alle Möglichkeiten offen.“ Für die gute Schülerin mit schneller Auffassungsgabe stellte das Maturajahr einen Wendepunkt dar, denn sie entdeckte neben dem Pauken ihre Leidenschaft fürs Backen. Statt fürs Studium entschied sich Lina nach dem AHS-Abschluss für eine Lehre als Konditorin und wurde dabei von ihren Eltern voll unterstützt – „obwohl viele der Meinung waren, ich würde mein Talent und meine Bildung verschwenden“, bekennt Lina. „Meinen Eltern habe ich es zu verdanken, dass ich mein Hobby zum Beruf machen durfte.“

Nach dieser weitreichenden Entscheidung führte die berufliche Reise der Quereinsteigerin steil nach oben in den Konditorhimmel: Sie gewann im letzten Lehrjahr den Landeslehrlingswettbewerb („völlig überraschend“), absolvierte ein Praktikum in Paris („da wollte ich unbedingt hin“), arbeitete als Pâtissière in der Schweiz („wohin es mich eher verschlug“) und legte ihre Meisterprüfung im Ländle ab („es zog mich zurück“). Denn auch wenn sie nach zwei Monaten in der berühmten Pâtisserie Michalak ihr Herz an Frankreich verlor, am wohlsten fühlt sich Lina daheim. „Zuhause – das war damals und ist immer noch mein liebster Ort.“ Heute verwirklicht sie sich in ihrer eigenen Konditorei und versprüht in Dornbirn Haselstauden französisch-österreichisches Back-Flair.

Kindern Perspektiven zu geben bedeutet für sie vor allem, ihnen zu zeigen, dass jede:r die Chance hat, erfolgreich zu werden. Für die leidenschaftliche Konditormeisterin steht fest: „Nicht jedes Kind wird in ideale Verhältnisse hineingeboren. Dennoch sollten alle Kinder dieselben Chancen haben und jene Ermutigung bekommen, die sie brauchen, um ihre Ziele zu erreichen.“ Ihrem Kinder-Ich würde sie im Rückblick gerne zurufen: „Du bist toll, so wie du bist!“