Wer die in Hohenems aufgewachsene und lebende 27-Jährige kennt, weiß, dass sie gern Nägel mit Köpfen macht. Zwei Studienabschlüsse hat Seyma bereits in der Tasche, in der Ausbildung zur Berufspilotin steckt sie mittendrin. Denn das Fliegen bezeichnet sie als ihre große Leidenschaft. Die jährliche Flugreise in die Türkei mit Eltern und Schwestern ließen sie schon als Kind von einer Pilotenkarriere träumen. „Die gute Laune beim Einsteigen hat mich inspiriert. Aber auch der unerfüllte Wunsch meines Vaters in jungen Jahren, Pilot zu werden“, meint Seyma, die den Griff nach den Sternen ebenso wenig scheut wie den beruflichen Einstieg in eine Männerdomäne. „Seit ich denken kann, weiß ich, dass ich alles erreichen kann, ohne von anderen abhängig zu sein. Diese Selbstsicherheit habe ich vor allem meinem Vater zu verdanken. Er ließ mich machen und ausprobieren.“

Früher hätten Menschen, die gut Englisch sprachen, auf die Hohenemserin eine unglaubliche Faszination ausgeübt. „Sie waren Vorbilder für mich. Ich wollte unbedingt zur Schule gehen, um das auch zu können.“ Heute beherrscht Seyma, die an der Uni Innsbruck Translationswissenschaften studierte und an der FH-Intermedia ihren Abschluss machte, neben Englisch, Deutsch und Türkisch noch Russisch und lernt gerade Arabisch. Um entscheiden zu können, was sie später werden wollen, brauchen junge Menschen in ihren Augen die Chance, „unbeeinflusst von anderen ihr wahres Ich kennen zu lernen“. Mehr Zeit draußen in der Natur statt am Handy würde sich die Überfliegerin mit Bodenhaftung für Kinder sonst noch wünschen, und gibt ihnen mit auf den Weg: „Immer schön positiv bleiben und auf die eigenen Träume achten.“