08/06/2010 – Durchatmen lernen!
„Wertvolle Kinder“: Dr. Dagmar Ruhwandl gab Burnout-Vermeidungstipps für Mütter.
Was in den 70er Jahren erstmals in den helfenden Berufen benannt wurde, betrifft mittlerweile rund ein Viertel der Bevölkerung: Burnout. Das „Ausbrennen“ ist ein Erschöpfen der eigenen körperlichen und seelischen Ressourcen und durchläuft laut Dr. Dagmar Ruhwandl, die den letzten Vortrag im Rahmen der sechsten „Wertvolle Kinder“-Reihe bestritt, mehrere Phasen: Der Verlust der Fähigkeit, seine Energiequellen wieder aufzuladen, führt zu Gereiztheit, Gleichgültigkeit, Kontaktvermeidung und schließlich zu völligem Rückzug, oftmals verbunden mit Kündigung oder Verlust des Arbeitsplatzes.
Wer ausgebrannt ist, muss einmal gebrannt haben
Rechtzeitig auf die Bremse zu treten, gelingt vor allem PerfektionistInnen und stark leistungsorientierten Menschen schlecht. „Gerade berufstätige Mütter stehen aufgrund zahlreicher Rollenerwartungen unter Druck. Oft sind zudem die Erfolgskriterien unklar und die Handlungsspielräume gering.“ Hilfe wird vielfach erst dann geholt, wenn der Körper streikt. „Typische Anzeichen für Bournout sind psychosomatische Beschwerden wie Kreuz-, Rücken- und muskuläre Schmerzen, Tinitus, Magen-Darm-Beschwerden oder Herz-Rhythmus-Störungen.“
Wie tanke ich wieder auf?
Schutz vor Burnout bieten, so Ruhwandl, realistische Erwartungen, das Schulen der eigenen Kompetenzen sowie ein taugliches Stressmanagement im Alltag. Um die Energiequellen wieder aufzuladen, sind intensive Kontakte zu Freunden und Familien unabdingbar. „Wenn die Telefonate im kürzer, die Treffen immer weniger werden, sollten die Alarmglocken schrillen.“ Für die effektive Burnout-Prävention schlägt die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie vor, eine Liste darüber aufzustellen, was andere für einen erledigen, welche Aufgaben abgegeben werden können.
Dosierte Entspannung
Öfter mal das Fenster aufmachen, gut durchatmen, ein paar Worte mit jemandem wechseln . . . mehrmals täglich kleine Pausen einlegen bringt mehr als der lang ersehnte dreiwöchige Urlaub. „Da ist man danach oft gleich gestresst wie davor.“ Effektiver ist laut Ruhwandl „dosierte Entspannung“. Und die ist erlernbar.
„Wertvolle Kinder": Burnout-Prävention für (berufstätige) Mütter
Dienstag, 8. Juni 2010
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