Reihe 10 - 2013/14: Erziehung zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Im Zentrum der 10. Auflage steht das Spannungsfeld zwischen dem hohen Anspruch an Erziehende / Erziehung und der gelebten Wirklichkeit.
Unsere Vortragsreihe soll allen, die mit Kindern leben und arbeiten, Mut machen, Orientierung geben, aber auch Inspiration sein und neues Wissen vermitteln.
Kleine Kinder – großer Anspruch!
Vortrag von Dr. Monika Wertfein, Psychologin, Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP), München, im ORF Landesstudio, Dornbirn.
Berufstätige Eltern stehen vor der Herausforderung, Familie und Beruf miteinander zu verbinden. Vor allem Eltern mit Kindern unter drei Jahren fragen sich dann: Ist die Kleinkindbetreuung ein Risiko für die kindliche Entwicklung? Gibt es eine Wahl und wenn ja, worauf sollten wir achten? Welche Fragen sollten wir uns und anderen stellen? Wie viel Verantwortung/Einfluss geben wir dadurch ab? Wie können wir mitreden und mitgestalten? Auf der Basis aktueller Forschungsergebnisse werden praxisnah Voraussetzungen und Chancen einer kindgerechten Bildung, Erziehung und Betreuung außerhalb und mit der Familie vorgestellt und diskutiert. Zum Nachbericht des Vortrags
Herzlichen Dank an den ORF, der die Tondatei zur Verfügung gestellt hat.
Ein guter Vater sein - Anspruch und Wirklichkeit
Vortrag von Mathias Voelchert, am 9. April 2014, im Kinderdorf Kronhalde in Bregenz.
Mit der Gesellschaft hat sich auch die Vaterrolle verändert. Was heißt es, ein guter Vater zu sein? Wo und wie kann man das Vatersein lernen? Welche Hindernisse gilt es auf dem Weg dahin zu überwinden? Gibt es Vorbilder? Haben Töchter und Söhne unterschiedliche Ansprüche an den Vater? Wie kann das Zusammenspiel zwischen Mutter und Vater in der heutigen Gesellschaft gelingen? Mit solchen und ähnlichen Fragen hat sich der Referent in vielen Seminaren mit Vätern intensiv auseinandergesetzt und dabei wertvolle Erkenntnisse gewonnen.
Herzlichen Dank an den ORF, der die Tondatei zur Verfügung gestellt hat.
Familien heute – zwischen Anspruch, Anforderung und Überforderung
Vortrag von Dr. Ulrike Zartler, am 12. März 2014, im Medienhaus in Schwarzach.
Die Rahmenbedingungen für junge Familien haben sich in den letzten zwei Generationen drastisch verändert, die traditionellen Familienbilder und -ideale sind jedoch noch allgegenwärtig. Oft haben beide Elternteile einen Beruf erlernt und wollen (müssen) ihn auch ausüben. Die Arbeitswelt verlangt Flexibilität, während die Betreuungsangebote weder flächen- noch zeitdeckend sind. Der Anspruch an Kindererziehung wird höher und aufwändiger. Trennungen sind häufige Realität. Die Soziologin analysiert aus der Perspektive der Eltern und Kinder, wie Elternschaft auch unter schwierigen Bedingungen gelebt werden kann und welche Unterstützungen/Ressourcen dafür notwendig sind.
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Eltern unter Druck - Kindern Halt und Orientierung vermitteln
Vortrag von Dr. Margit Stamm, am 28. Jänner 2014, im Vorarlberger Kinderdorf in Bregenz.
Nachdenken über Erziehung und Bildung hat Konjunktur. Dies wird auch an den vielen Erziehungsratgebern deutlich, die auf dem Markt sind und von „Erziehungsnotstand“ oder gar „Erziehungskatastrophe“ sprechen. Viele Eltern werden dadurch verunsichert. Die Referentin zeigt an drei Beispielen, wie Eltern ihre Erziehungskompetenzen stärken und ihrem Kind das richtige Maß an Orientierung vermitteln können. Dabei geht es um die Balance zwischen Liebe, Überbehütung und Kontrolle, den Rahmen und die Strukturen einer guten, gewaltfreien Erziehung und um die Erwartungen, die Eltern an ihr Kind im Hinblick auf seinen Schulerfolg haben dürfen und sollen.
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Teenager?! Verstehen – Fördern – Fordern
Vortrag von Sarah Zanoni, am 20. November 2013, im Kinderdorf Kronhalde in Bregenz.
Teenager (sowie deren Familien und soziales Umfeld) durchleben einen massiven und anstrengenden Umbau: Ihr Körper, der Blick auf das andere Geschlecht, die Beziehung zu Eltern und Freunden und ihre Weltsicht verändern sich. Wie begegnen Erwachsene der kommenden Generation? Welche Verbote erlassen sie, welche Vorbilder sind sie ihr? Wie können Teenager in einer Gesellschaft jung sein, in der die Erwachsenen selbst nicht alt werden wollen? Was schulden Erwachsene den Jugendlichen an Fürsorge und Unterstützung, aber auch an Respekt vor ihrer wachsenden Autonomie? Die Referentin stellt in einer interaktiven Präsentation ihr 3-Schritte-Konzept Verstehen-Fördern-Fordern vor, und wie es sich in der Praxis bewährt hat.
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So macht Lernen wirklich Spaß!
Motivation anstatt „Motzivation“: Vortrag von Wolfgang Endres, Pädagoge, Pionier der Lernmethodik, Studienhaus am Dom, St. Blasien, am 25. September 2013, Vorarlberger Kinderdorf, Kronhalde Bregenz.
Wer Leistung will, muss Lernen fördern. Diese Forderung hat nichts mit Drill zu tun. Freude an Leistung kann nicht erzwungen werden, sondern setzt Freiwilligkeit und Motivation voraus. Wenn SchülerInnen ihre Lernvorlieben und Stärken kennen und Erfolgserlebnisse haben, sind sie meist bereit, Anstrengungen auf sich zu nehmen. Der Referent zeigt anhand konkreter Beispiele, wie sich manche Phasen von „Motzivation“ in Motivation verwandeln lassen. Sein Konzept verspricht beim Lernen weniger Stress für alle – Kinder, Eltern und LehrerInnen.
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Pädagogische Autorität – Macht und Vertrauen in der Erziehung
Vortrag von Dr. Roland Reichenbach, am 22. Oktober 2013, im ORF-Landesstudio in Dornbirn.
Autorität hat man nicht, sie wird einem vielmehr zugesprochen oder eben nicht. Neben dem Erfahrungs- und Wissensvorsprung ist die wichtigste Quelle der Anerkennung der Eltern als Autorität ihr Vorbild im Alltag. Kinder beobachten genau, welche Werte gelebt und welche nur „gepredigt“ oder eingefordert werden. Neben der Frage, wie pädagogische Autorität wahrgenommen, gerechtfertigt, aber auch kritisiert wird, analysiert der Vortragende, wie elterliche Autorität entsteht, wie sie aufrecht erhalten, aber auch wieder verloren werden kann.
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