Reihe 19 – 2022/23: Die Kraft des Vertrauens
Eine grundlegende Fähigkeit die wir Kindern mit auf den Weg geben müssen, ist Vertrauen zu haben. Das ist eine der größten Aufgaben für alle Menschen, die Kinder begleiten und mit ihnen leben. Doch wie kann das gelingen, wenn Familien die Kraft ausgeht? Wenn ein:e wichtige Wegbegleiter:in plötzlich fehlt oder Konflikte im Familiensystem den Alltag auf den Kopf stellen? Es liegt an uns allen, dass Kinder durch ihre Erfahrungen
gestärkt durchs Leben gehen.
Unsere Vorträge sollen Menschen, die mit Kindern in ihrer ganzen Vielfalt leben oder arbeiten, Mut machen, Anregung, aber auch Orientierungshilfe sein und neues Wissen vermitteln.
Beziehungsweise – Transgenerationale Weitergabe von
Interaktions- und Bindungserfahrungen
Vortrag von Antonia Dinzinger, MSc, Psychologin und Bindungsforscherin, Institut für Early Life Care der Paracelsus, Medizinischen Privatuniversität, Salzburg
Im Laufe unseres Aufwachsens machen wir täglich eine Vielzahl von Bindungs- und Beziehungserfahrungen, die unser Bild von Beziehungsgestaltung und -erleben prägen. Wie positive Erfahrungen als Ressourcen dienen und negative als “Geister der Vergangenheit” unser Verhalten und Erleben im Hier und Jetzt triggern können, aber auch wie diese transgenerationale Weitergabe möglicherweise unterbrochen werden kann, wird in diesem Vortrag vermittelt.
Wir erleben anders – Autismus und das Phänomen des Pseudoautismus
Vortrag von Prim. Dr.in Sonja Gobara, MSc, Ärztliche Leiterin Autismuszentrum Ambulatorium Sonnenschein, St. Pölten;
Prim. Dr.in Sonja Gobara leitet das Autismuszentrum Sonnenschein in St. Pölten, das auf Diagnostik und therapeutische Begleitung spezialisiert ist. Zunehmend bereitet ein Phänomen Sorgen, bekannt
unter dem Namen Pseudoautismus. Es lässt sich beobachten, dass Kinder, die in erheblichem Ausmaß mit digitalen Medien aufwachsen, sich auffällig verhalten und entwickeln. Was ist mit Pseudoautismus gemeint und welchen zukünftigen Herausforderungen müssen sich Eltern und Gesellschaft stellen?
In Kooperation mit: Geburtskultur a-z
Kontaktabbruch – Kinder und Eltern die verstummen
Vortrag von Claudia Haarmann, Körper- und Traumatherapeutin, Journalistin und Autorin, Essen;
Schwere Konflikte und Kontaktabbrüche in Familien sind keine Ausnahmen. Mehrheitlich sind es erwachsene Kinder, die sich von den Eltern lösen. Fragt man sie nach den Gründen, so gibt es eine lange Vorgeschichte und kein isoliertes Ereignis. Haarmann sieht einen Kontaktabbruch als den Endpunkt alter, schwieriger Familienmuster. Was brauchen Familien, um wieder in Kontakt zu kommen? Die Expertin erläutert Hintergründe, Bindungs- und Kommunikationsdynamiken, die zu Kontaktabbrüchen führen.
In Kooperation mit: KIMI Lustenau
Neue Väter – neue Mütter. Warum Familie nur gemeinsam gelingt
Vortrag von Prof.in Dr.in Margrit Stamm, em. Professorin für Pädagogische Psychologie und Erziehungswissenschaften Universität Fribourg; Leiterin Forschungsinstitut Swiss Education in Aarau;
Der Standardvorwurf an Väter lautet: Sie sind in der Familie zu wenig präsent und tun zu wenig im Haushalt. Was ist wahr und was Mythos und welche Rolle spielen Mütter dabei? Auf der Basis empirischer Studien zeigt Margrit Stamm auf, wo genau die Vorurteile und Achillesfersen für einen geschlechtergerechteren Dialog zwischen Partnern liegen. Welche Möglichkeiten bieten sich, damit zukunftsfähige und authentische Modelle Kindern einen erstrebenswerten Weg vorzeichnen können?
Familien Burnout - Wege aus der Erschöpfung
Vortrag von Dr. Hans Hartmann, FA für Psychiatrie, Psychotherapie, Neurologie, Paar- und Familientherapeut und leitender Arzt der Mutter-Kind-Kurklinik, Plön
Warum funktioniert ohne mich hier nichts? Wie kann ich wieder Kraft tanken? Diese Fragen stellen sich fast alle jungen Mütter und Väter im Laufe ihrer Familienzeit. Der Leiter einer Mutter- Kind-Kurklinik zeigt hilfreiche Strategien für eine wirkungsvolle Stressbewältigung und mehr Widerstandskraft auf. Er erklärt, wie
Beziehungsmuster verändert und Krisen bewältigt werden können, ohne dass die eigenen Bedürfnisse auf der Strecke bleiben.