Antonias & Linos Geschichte
Ey Mann! Coole Sache … Mama legt 20 Euro auf den Tisch! Antonia und Lino sollen einen feinen Nachmittag verbringen. Die beiden ziehen los: Interspar, Mediamarkt, Dönerstand … Als die Volksschüler gegen Mitternacht immer noch draußen Fußball spielen, denkt sich niemand in der Straße etwas.
Eine Lehrerin reagiert, als die Kinder unentschuldigt drei Tage in der Schule fehlen, und verständigt die zuständige Behörde.
Nach langem Klingeln öffnet der 6-jährige Lino verschlafen die Tür. Mama ist spurlos verschwunden, der Papa schon lange ausgezogen. Im Kühlschrank sind eine Tube Senf und zwei Zitronen. Vor kurzem ist die Familie einer Delogierung entgangen. Wie sich herausstellt, ist die Mutter zu einer Freundin in die Schweiz, weil ihr alles zu viel wurde.
Antonia und Lino leben nun im Kinderdorf Kronhalde. Immer wieder schleicht Lino in die Küche und öffnet den Kühlschrank – tatsächlich – er ist voll! Durch Sicherheit im Alltag und Zuwendung in ihrer Kinderdorffamilie können die Geschwister die Spuren der Vernachlässigung hinter sich lassen. Immer noch mögen sie Fußball, und im Winter würden sie am liebsten jede freie Minute mit den Erwachsenen in der Kinderdorffamilie jassen. Die Besuchskontakte mit den Eltern sind verlässlich, die Mutter mittlerweile in einem Arbeitsprojekt. Zweimal im Monat sind Antonia und Lino bei ihr auf Besuch und dann kann sie das sein, was sie möchte: Mama. An Antonia und Lino zeigt sich, dass sichere Beziehungen, Geborgenheit und Verlässlichkeit im Alltag Wirkung zeigen.