Sarahs Geschichte
Sarahs Mutter war mit ihrer dreijährigen Tochter überfordert. Aufgrund einer psychischen Erkrankung und den damit verbundenen Krankenhausaufenthalten gab sie das Kind in immer kürzeren Abständen wahllos an Bekannte ab. Ging es ihr schlecht, schaffte sie es nicht, für Sarah da zu sein.
Das Kind erlebte viele Wechsel, war nirgends wirklich zu Hause und wurde immer aggressiver. Wenn Sarah etwas nicht bekam, warf sie sich auf den Boden, schrie und tobte. Dieses Verhalten brachte die Mutter erst recht an ihre Grenzen. Sie interpretierte Sarahs Wut dahingehend, dass ihre Tochter sie nicht mochte. Aus Enttäuschung, Ärger und Verzweiflung schlug sie Sarah oder ignorierte das Kind einfach.
Die Eltern lebten getrennt, der Vater nahm Sarah gelegentlich am Wochenende zu sich. Da er Sarahs Not erkannte und sich seiner Verantwortung bewusst war, meldete er sich mit der Bitte um Unterstützung bei der zuständigen Vorarlberger Jugendhilfeabteilung. Seit drei Jahren lebt Sarah nun in einer Kinderdorffamilie im Kinderdorf Kronhalde in Bregenz. Sie hat sich zu einem fröhlichen, ausgeglichenen Mädchen entwickelt. Zu ihrem Vater hat sie regelmäßigen Kontakt. Ihre Mama sieht Sarah dann, wenn es dieser gesundheitlich gut geht.