„Heb di fescht am Bänkle“
Seit ungefähr vier Jahren begleite ich freiwillig eine Familie mit vier Kindern. Als ich startete, war die Älteste fünf Jahre alt. Mittlerweile ist der Jüngste schon fast fünf und die Große neun, die Zwillinge sind sieben Jahre alt.
Ich hole die Kinder regelmäßig von zuhause ab. In meinem Auto ist Platz für drei Mitfahrer; die Kinder entscheiden selbst, wer mitkommen möchte oder lieber daheim bleibt. Meistens ist das Auto voll und wir besprechen schon während der Fahrt, was wir heute so alles machen. Dabei lege ich Wert auf kurze Autostrecken.
Fast immer sind wir im Freien. Im Winter ist Rodeln am Pfänder angesagt. Wir sausen den Hang hinunter und freuen uns schon in der Gondel auf Apfelstrudel und Kakao in der Dohle. Das muss sein! Im Sommer gehen wir baden. Entweder ins Strandbad oder in die Mili. Ganz wichtig sind eine gute Jause, Schwimmnudeln, ein Wasserball und ein Eis in Rudis Eisdiele. Das genießen wir sehr. Mittlerweile haben die Kinder schwimmen gelernt und ich staune über ihre Ausdauer und Geschicklichkeit. Im Frühling und Herbst entscheiden wir uns meistens für lässige Spielplätze, zum Beispiel in Wolfurt an der Bregenzerach. Bei Schlechtwetter machen wir einen Ausflug in die Inatura oder ins Vorarlberg Museum. Und natürlich sind wir jedes Jahr auf dem Christkindlmarkt, und zwar auf beiden – Oberstadt und Kornmarktplatz.
Nach dem Ausflug geht es zu meiner dementen Mutti, wo die Kinder immer dasselbe spielen: Sie verwandeln sich in übermütige Hunde und springen durch die Wohnung, bis ich sie endlich „dressiert“ und alle unter dem Tisch „im Zwinger eingesperrt“ habe. Anschließend jausnen wir Apfelschnitze und wechseln in meine Wohnung, wo wir Memory spielen oder puzzeln. Nach dem Abendessen fahre ich sie mit vollen Bäuchen nach Hause.
Alle vier können gut singen und auf der Heimfahrt legen wir los: „Heb die fescht am Bänkle, s‘Wälderbähle ...“ Die Beziehung zu den Kindern ist ein großer Gewinn für mich. Auch mein Mann freut sich immer, wenn er die vier zu Gesicht bekommt. Wir haben viel voneinander gelernt.
Susanne ist seit 2015 Freiwillige im Bereich „Familienimpulse“ des Vorarlberger Kinderdorfs.